Bildungsbereiche

Hier die prägnantesten Bildungsbereiche, die unser Waldkindergarten bietet:

 

Sozialerziehung

Die Sozialkompetenz ist eines der wichtigsten Ziele in Kindergärten und anderen Einrichtungen. Kinder sollen lernen Kontakte zu knüpfen, zuzuhören, sich durchzusetzen, eigene und fremde Gefühle wahrzunehmen. Ebenso sollten Eigenverantwortung und Bereitschaft zur Rücksichtnahme erlernt werden. Der Waldkindergarten bietet besondere Möglichkeiten zum Erlernen dieser Verhaltensregeln.  Er schafft die Balance zwischen Regeln und individuellem Freiraum für die Kinder. Auch der Sinn der Regeln wird den Kindern näher gebracht. Somit können sie Regeln besser verstehen und sie umsetzen. Z.B. Beim Klettern haben Kinder die Hände frei- Verletzungsgefahr, ansonsten sollen und dürfen die Kinder Stöcke zum Spielen benutzen.

Kleingruppen und gute Kommunikation mit den Erzieher/innen erleichtern die Möglichkeit der frühen und konstruktiven Konfliktlösung. Die Kinder übernehmen Verantwortung im Alltag und fühlen sich ernst genommen. Auch an den Kennlerntagen der neuen Kinder im werden Kleingruppen gebildet, deren Inhalt sich an den Bedürfnissen und Entwicklungsstand der Kinder orientiert. (z.B. von der Raupe zum Schmetterling mit den Vorschulkindern in komplexerer Form als mit unseren Dreijährigen)

 

Sprachförderung

In der Natur gibt es viele natürliche Sprachanlässe. Das Kind spricht gerne über den Mistkäfer oder das Buschwindröschen, welches es gerade beobachtet hat. Die Erzieher/innen laden gerne zu Gesprächs- und Beobachtungskreisen nach Wanderungen ein, nachdem Wanderungen gemacht wurden. Durch das abwechslungsreiche Umfeld „Wald“, erweitert das Kind seinen Wortschatz und spricht in einer sicheren Umgebung mit den Vertrauenspersonen. Durch die Ruhe des Waldes, hat jedes Kind Gelegenheit sich mitzuteilen, sodass auch „ruhigere“ Kinder gehört werden.

 

Motorik

Ohne künstliche Klettergerüste, lernen die Kinder im Wald zu klettern, balancieren, krabbeln, laufen, hüpfen und springen.

 

Ernährung

Wir legen im Kindergarten großen Wert auf gesunde Ernährung, damit die Kinder sich gut entwickeln können und früh ein Bewusstsein für ökonomische und gesunde Ernährung entwickeln.
Desweiteren thematisieren wir im Herbst sog. „Warme Kost“ und „Kalte Kost“  nach chinesischer Lehre. (z.B. Banane kühlt aus, Kräutertee ohne Minze wärmt)

 

Umweltpädagogik

Die Kinder entwickeln ein Gespür für den Wert der Natur. Sie lernen den Wald zu schützen und die Ressourcen mit Bedacht einzusetzen. (Gemüse wird geerntet, jedoch nur, wenn es verarbeitet und gegessen wird). Ziel ist es ein Gefühl für die Ressourcen unserer Welt zu entwickeln. Die Kinder pflanzen Gemüsesorten im Beet am Bauwagen/im Außengelände an und pflegen sie. Sie entwickeln den Pflanzen gegenüber Wertschätzung und Respekt.

Die Kinder lernen verschiedene Pflanzen kennen, die zu den unterschiedlichen Vegetationsschichten des Waldes gehören. Das Moos z.B. bietet einen guten Wasserspeicher für den Wald. In einer körperlichen Darstellung machen wir den Kindern diese Eigenschaft deutlich. Auch gut Darstellen lässt sich das Aufblühen des Buschwindröschens. Die Kinder versetzen sich in die Blüten und zeigen, wie sie sich öffnen und schließen.

In Form von Rollenspielen und dem Schauspiel „Vogelhochzeit“ werden den Kindern das Balzverhalten der Vögel und dessen Konsequenzen näher gebracht. Die Kinder können daraufhin die Nistkästen neben unserem Bauwagenplatz beobachten und sehen, ob sich dort eine Vogelfamilie gebildet hat.
Alles in Allem werden die Kinder im Alltag immer wieder für die Natur und ihre Sinnzusammenhänge sensibilisiert.

 

Schulvorbereitung

Die Kinder werden von Beginn des Kindergarteneintritts auf die Schule vorbereitet. Ihrem Entwicklungsstand angemessene Clubs finden einmal die Woche statt, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder, im Rahmen der altershomogenen Kleingruppen, eingehen. In den Clubs finden Angebote statt, die sich auf die Interessen der Kinder beziehen. (z.B. die drei- bis  vierjährigen Waldmäuse sammeln gerne „Waldschätze“, welches gleichzeitig an Beobachtungen und ihrem Entwicklungsstand festzumachen ist. Aus den gesammelten Schätzen legen wir anschließend ein Mandala. Weiteres Bsp. die fünf- bis sechsjährigen Füchse gestalten ihr Herbarium im letzten Kindergartenjahr mit einigen Pflanzen. Sie pressen, kleben und malen aus)

Außerhalb des Clubtages finden im Alltag auch altersgemischte Kleingruppen statt: Die jüngeren Kinder (Waldmäuse und die vier- bis fünfjährigen Eichhörnchen) profitieren von den älteren Kindern (Füchse). Die Älteren übernehmen Verantwortung und Fürsorge für die Waldmäuse und stehen ihnen als Paten zur Verfügung.
So werden die Kinder schonend und langsam auf die Schule vorbereitet und wachsen in verantwortungsvolle Aufgaben hinein. Sie können in ihrer eigenen Geschwindigkeit lernen und sich entwickeln, um die Schulreife zu erlangen.

 

Entwicklung der Sinne

Zu den sieben Sinnen gehören das Tasten, Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, der Gleichgewichtssinn und die Körperwahrnehmung. Das direkte Erleben der Natur im Wechsel der Jahreszeiten bietet Sinneserfahrung pur.

Die Kinder sehen, erleben, berühren alles um sich herum. Sie riechen den Wald, die Wiesen und Erde, sehen Licht und Schatten, erleben Wind, Regen, Kälte und Wärme.
Die Unebenheiten des Bodens, stellen eine hohe Anforderung an den Gleichgewichtssinn dar.
Die Stille der Natur regt Kinder an inne zu halten und auf die besonderen Klänge zu hören: Den Vogelgesang, das Rauschen des Windes in den Bäumen, das Summen der Insekten…
Diese Sinneseindrücke werden im Naturkindergarten sinnvoll verknüpft und bieten somit eine gute Grundlage für das frühkindliche Lernen der Kinder.